In der Blütezeit der Zweirader nach dem Krieg gab es 2 Zeitschriften für das Fachgewerbe.
a. Das offizielle Fachblatt des SFMG für die Mitglieder des Verbands mit rotem Umschlag. Enthaltend die Mitteilungen der vielen Sektionen der ganzen Schweiz und allg Belange des 2-Radmarkts. Daneben Inserate der Fahrradfabriken, Komponentenhersteller, Importeure und Grossisten.
b. Die Zeitung obgenannter Lieferanten in blauem Umschlag. Ebenfalls bestückt mit Inseraten und Erläuterungen der Neuigkeiten der Lieferanten von Velos u Motos.
b. Die Zeitung obgenannter Lieferanten in blauem Umschlag. Ebenfalls bestückt mit Inseraten und Erläuterungen der Neuigkeiten der Lieferanten von Velos u Motos.
Pneureparaturen während des Kriegs
Ketten und Pneus waren Mangelware. Noch keine Asphaltstrassen, spitze Steine, Glasscherben und, Nägel, oft auch von Pferdehufeisen schnitten in die Velopneus. Die Grossgarage Fleury in Genf spezialisierte sich auf Reparatur von Pneus. Auf die Karkasse, das tragende Gewebegerüst (Leinwand) wurde innen ein Flick aufvulkanisiert und und der Schnitt aussen im Profil durch Hitze zusammengefügt. Andere Firmen klebten innen einen Flick mit Gummilösung auf und aussen wurde mit Gummilösung oder mit Lötkolben der Schnitt zusammengeklebt. Dies bewährte sich nicht, brachte dem Velohändler nur Beschwerden von den Kunden. Um die Velos gebrauchstüchtig zu Halten brachten verschiedene gute und weniger gute Lösungen hervor.
Motorrad- und Autoimporteur Emil Frey konfektionierte während dem Krieg die EFZ Velos. Als Importeur von Pneumatik fand er schnell Lieferanten in Hersteller und Grossisten Kreisen der Velobranche. Beschrieben in „Auto-Biografie“ Die Geschichte meines Lebens. Mit interessanten Anektoden über Velohandel beschrieben von Karl Lüönd.
Auch die Autohandelsfirma Titan in ZH stellte während des Kriegs auf die Montage von Velos um. Diese Marke gibt es Heute noch nach mehreren Halterwechsel der Marke. Während der Import und Handel von Autos durch Übernahmen und Fusion längst die Marke Titan verschwunden ist.
Ab 1926 baute Wilhelm Gudbrod in Ludwigsburg D die Standard Motorräder mit MAG (Motosacoche Acacias-Geneve) Einbaumotoren. Gudbrod suchte von Anfang an Aufsehen durch Rennerfolge, was durch Lieferung wettbewerbsfähiger Rennmotoren aus Genf gefördert wurde.
Da bei Ausfuhr von Motos in die CH D den Einfuhrzoll der CH-Motoren nicht zurück erstattete, gründete Standard 1931 in Schleitheim SH die AG für Motorfahrzeuge Standard zum Zusammenbau der Motorräder.
1930 wurde die Maschinenfabrik Gränichen als Nachfolgunternehmen der konkursiten J. Zehnder & Söhne Gränichen AG gegründet um die Restbestände des Leichtmotorrades „Zehnder“ zu Verwerten.
1932 übernahm die Masch fabr Gränichen das Warenlager, Betriebseinrichtung, das Markenrecht und Logo „Standard“ für die CH. Bis 1939 wurden in D Motos mit CH-MAG Motoren und in CH Motos mit D-Standardrähmen zusammengebaut.
Wilhelm Gudbrod baute in D in den Vorkriegsjahren 3- u 4-Rad Kleinlieferautos unter der Marke Gudbrod und von1949 bis 1954 den Kleinwagen Gudbrod Superior 700E
Wegen Rückgang der Motoverkäufe krisenbedingt nahm die Masch fabr die Fertigung von Velos auf. Nach dem Kauf der erst nach dem Krieg entstandenen, durch Rennerfolge rasch bekannt gewordenen Velomarke Tigra wurden in Granichen wieder Motorzweiräder gebaut, die Tigra Caravelle 30 Km/ h Mofas.
1990 wurde die Firma aufgelöst, die Marke Tigra ging an die noch nicht lange Velos herstellende Gretener.
Die Gebr Zehnder nahmen 1930 die Fabrikation von Stahlrohrradiatoren auf, welche leichter waren als Gusseiserne (Know-how aus der Rahmenproduktion desZehnderlis ??). Zehnder ist Heute eine intern. tätige Group für Komponenten der Heizungs- u Lüftungsbranche.
Die Resalb Fahrradfabrik in Ormalingen; nach Fabrikationsaufnahme eigener Rähmen in Buttisholz ; lieferte der Coop die Leopard Fahrräder . Resalb verkaufte auch Velos der Marke Special. Siehe Markenschilder Resalb und Special im gleichen Design.
Gretener Cham/Sursee fabrizierte die Coronado für die Migros. Eine andere Marke war Sursee-Rad. Die Rähmen hatten einfache Muffenkontur. Die Muffenpartie war nicht andersfarbig eingespritzt od mit Spitzpinsel nachgezogen. Als neuer Velofabrikant begann sie mit Belieferung der Migros. Beide Fabrikanten beendigten die Fabrikation mit der Asiaten Velo-Schwemme.
Schuld in CH wie in Europa war der Wohlstand. Niemand zeigte sich gerne mit dem Transportmittel Velo od Motorrad des armen Menschen. Japaner, später die USA kreierten zuerst das Motorrad, dann das Velo als Sport- u Vergnügungsvehikel, wie Mountainbike uva. Ideengeber beider Länder liessen zuerst in Taiwan, später in Südkorea uund China produzieren. Man produzierte zuerst Stahl-, dann Alurähmen mit den raffinierten Rohrquerschnitten,wie Rohr waagrecht-oval beginnend und senkrecht-oval endend.Diese verschiedenen Rohrquerschnitte werden vom runden Rohrinnern mit Flüssigkeit in einer Form bearbeitet. Die europäische Fahrradindustrie hatte schon hier den Anschluss verpasst und konnte den Karbonrähmen auch nicht Folgen. Die europäischen Rahmenproduzenten rissen natürlich auch die Fahrradkomponenten-Produzenten in den Abgrund.
Das einzige Teil welches während des Kriegs nicht in CH hergestellt wurde ist die Velokette. Gliederketten für Velo, Moto. Auto (Nockenwellenantrieb) und aller Art für Maschinen war die zu fabr Stückzahl zu klein wegen der Investition. Zu Beginn des Kriegs nahm von Roll Gerlafingen das Schmieden von Pedalkurbeln auf und das Stanzen von Kettenblättern. Grossabnehmer wie Allegro liessen für sich ein Stanzwerkzeug anfertigen mit dem Schriftzug Allegro als „Speiche“ des Kettenrads. Fritz Maurer begann 1936 in Gelterkinden mit Herstellung von Maloja-Pneus. Dätwiler in Altdorf 1940 mit Bull Cord Pneus.Cord od Ply benennt man die Leinwandkarkase eines Pneus. Könnte sein dass Bull Cord der Linzenzgeber, ev der Formenlieferant war . Schon 1936 gründete Dätwiler in Pratteln eine Autopneufabrik mit Lizenz und Namensrecht Firestone USA, welche er später an Firestone verkaufte. Jahre später schloss diese das Werk.Ketten und Pneumatik waren die rarsten Veloteile während des Kriegs. Ketten gab es praktisch nicht zu kaufen. Priorität für das Ordonanzfahrrad, größte Produktionsstückzahl 1939 -1945. Pneus gab es nur mit genehmigtem Bedürfnisnachweis (Schichtarbeit, abgelegener Bauernhof fürs Käsereivelo usw). Bornand im Welschland nahm während des Kriegs die Produktion von Pedalen auf.
Piquerez Co SA, Bassecourt
Im Welschland war die sog. franz. Rahmenform Berceou für Damenräder beliebt. Alle Rahmenbauer in der Romandie stellten diesen Rahmen her. Das obere Rohr vom Steuerkopf zum Sattelrohr war ersetzt durch 2 filigrane Rohre bis zur Befestigungsöse des Hinterrades. Wegen der Leichtläufigkeit wurden im Welschland an Stelle der 3- Gangnabe häufig 3-fach Versol Kettenwechsel montiert ( Hergestellt in der Romandie) . Auf die Landi 1939 adaptierte die 1925 gegr. Stella diese Form auf das Herrenfahrad.Es gab Mod. da war das Lampengehäuse in den Gabelkopf integriert und zwischen den 2 dünnen Röhren ein Cockpit mit Übersetzungsschalter, Km-Zähler, Uhr od Kompaß. Auch gab es ein Verriegelungsschloss in das Gabelrohr wie später bei Mofas üblich. In der Blütezeit der CH -Veloindustrie gaben die Stella-Werke die Velofabrikation auf und konzentrierten sich auf Stahlrohr Stühle und Tische. 1992 wurde die Firma liquidiert. PIcosa (PIquerez CO SA) fabr. auch Fahrradglocken mit dem Klangkörper unten, oben und nach vorne waren Kantonswappen und vaterländische Bilder eingegossen bzw. eloxiert. Auch stellten sie Doppelwappen her zum Aufschrauben auf das vordere Schutzblech oben vorne. Dies könnte im Sinne der geistigen Landesverteidigung-Patriotismus erfolgt sein. Die Gemeindeverwaltung Haute Sorne und Hänisch Thomas suchen im Internet Info über dieses Velo. Haute Sorne = fusionierte Gemeinde.
eRudi Altig der deutsche Rad WM gab seinen Namen für ein deutsches Velo, welches in CH durch Jumbo u Perry Märkte vertrieben wurde.
Mercier ist eine Franz. 2-Radmarke aus Dole vertrieben durch Blaser Velobestandteile en gros Basel
Duralca DURALumin CAironi Seebach ZH stellte nur Felgen und Felgenbremsen her.Bekannt durch den Tour der Suisse Bergpreis.
Oltenia war eine Marke der Max Moor Olten später in Däniken nebst Moor und Rodeo.
Fritz Frei führte nebst Freia auch die Marke Safir.
Tour der Suisse Rad wurde 1935 durch Hans Gschwend Zürich gegründet, weitergeführt durch Sohn Josef bis zum Verkauf. Heute als eine der wenigen Altmarken in Kreuzlingen ansässig.
Cycles Carlo Wolf Bienne fabrizierte in kleinem Rahmen selbst Rahmen für teure Sport-und Rennvelos.Seine Rennmannschaft gewann 1949 mit Gottfried Weillenmann die TdS. Weilenmann brachte für 1950 aus der TdF 2 dunkelhäutige Franzosen algerischen Abstammung an die TdS , gab grosses Interesse in der Presse (noch kein TV) . 1956 wurde sogar in den Zeitungen erwähnt dass Achmed Kebajli als Kämpfer der Front Liberation Algerienns von Franz. Soldaten getötet wurde. Sein Radmitstreiter an der der TdS hiess Zaaf.
Der frühere Radprofi Hans Weber aus Subingen SO gründete nach Reisender bei Velogrossisten seine Velomanufaktur Jmpalla in Herzogenbuchsee BE. 1979 errang sein Fahrer Gilles Blaser in Italien an der Quer WM den 2 Rang. Aufruhr gab es Jahre später im SFMG- als Impalla Velos im Discontkatalog Eschenmoser erschienen. Dies war eine radikal schnelle Geschäftsliquidation.
Es ist nicht klar, ob altershalber oder aus finanziellen Gründen Impalla verschwand. Es kamen schon Asiaten Velos auf den Markt, der Beginn des Endes der CH-Veloindustrie. Der Verband bemühte sich vor und nach dem Krieg gegen die Belieferung der Feierabendhändler; später der Warenhäuser; durch Konfektionäre, Teilehersteller und Bestandteil-Grossisten. Auf verschlungenen Wegen erhielten Feierabendhändler und Grossverteiler immer Velos und Bestandteile. Hersteller und Grossisten waren das Geschäft oft wichtiger als Regeln des SFMG.
Die verbreitetsten Marken waren Luzifer Carouge GE. Siluma Bienne BE u Phoebus der Sport AG später Velectra AG Biel. Weiter Dyno in Aefligen BE (noch bestehend), Voltson Nyon, Revil in REconVILier , Roadmaster Grenchen/Basel. Voltson hatte im grossen Gehäuse einen 8-poligen Rotor für mehr Watt-Leistung . Beliebt in dünnbesiedeltem Gebiet und für Käsereivelos mit Milchkannen-Anhänger mit kleiner Geschwindigkeit (grosse Watt-Leistung) der Bauern. Heute wird beim Auffinden von Velolampen mit Drehschalter und 2 Glühbirnen fälschlicherweise geglaubt es handle sich um eine Reserve. Die verordnete Verdunkelung während des Kriegs wegen möglichen Fliegerangriffen brachte den Lampenreflektor mit zentrisch angeordneter blauer Glühbirne und excentrisch angeordneter klarer Glühbirne hervor. Heute wäre dies quasi der Schalter für Fernlicht/Abblendlicht. Noch vor dem Niedergang der Schweiz. Veloindustrie wurden die Hersteller durch preisgünstige Beleuchtungen aus Deutschland und Holland verdrängt. Nach meinen Wissen schuf Bosch Stuttgart den ersten brauchbaren Velodynamo als Ersatz zur Karbidgasbeleuchtung. Hier wurde während dem Fahren kontinuierlich durch Vermischen von Wasser mit Karbid Beleuchtungsgas produziert.
Wurden von Rätzer Dintikon AG, EDCO Couvet NE und REVIL REconVILier BE hergestellt. Alle 3 Fabrikanten stellten auch die Ordonanz-Pumpe her. Diese Militärpumpe war in den 1940/50er Jahre quasi im Besitz jeder Familie.
DT bedeutet Drahtwerke Biel Treffillerie Bienne. 1634 wurde beim Austritt der Schüss aus der Taubenlochschlucht eine Drahtzugschmiede mit Wasserrad errichtet zur Herstellung von Stahldrähten und Bandstahl. Später begann man mit der Herstellung von Fahrradspeichen DT und Veloschutzblechen und deren Streben unter den Marken DT inoxidable (rostfrei) und Bienneinox. 1990 wurde der Drahtzug eingestellt und die Firma in eine Immobiliengesellschaft umgewandelt. Ein Management Buyout unter DT Swiss ûbernahm nur die Speichenfabrikation, entwickelte Felgen, Naben, Laufräder und Dämpfer. Heute gilt DT Swiss als Hidden Champions mit Verkaufsniederlassungen und Fabrikationswerken in 5 Ländern.
Die Marke RESALB rückwärts gelesen ergibt Blaser. Blaser gründete anfangs der 1950er Jahre die Blaser Velobestandteile en gros in Basel durch Übernahme der Grüter in Seon AG, wo er als Handelsreisender angestellt war. Zu Beginn liess Blaser bei mechanischen Zuliefererbetrieben Verschleißteile von 3-Gangnaben, Rücktrittnaben, EDCO VR- und HR-Naben, Brems- und Übersetzungskabel usw herstellen als sog preisgünstige Imitationsteile. Bei einem Lohnauftragsfertiger in Grenchen; welcher in Velobeleuchtung u Velofelgenbremsen diversifizierte; übernahm er die Montage nach Basel und weil näher bei den Fachhändlern den Verkauf dieser “ Roadmaster“ Produkte.Er begann mit der Konfektion von Velos „Resalb“ welche er en Detail in Basel verkaufte. Durch Inserate im „Baselstab“ zog er an Wochenenden Velo-Discountverkauf zum Ärger der SFMG- Fachhändler auf. Unmittelbar nach dem Konkurs um 1960 gründete seine Partnerin in Ormalingen BL die Velofabrik RESALB R. Kalt.
Grösstenteils konfektionierte er Fahrräder der Marke „Leopard“ für einen Grossverteiler und unter versch Marken für Warenhäuser. Der SFMG-Verband gab die Empfehlung ab „Geschäftsbeziehung abbrechen“ an seine Mitglieder, weniger erfolgreich an Produzenten und Grossisten von Fahrradteilen. In Ormalingen begann Blaser mit dem Rohrschlossern u Emailieren von Trottinets. Velos Marke RESALB konnten nur noch an Feierabendhändler geliefert werden. Blaser bzw Rosa Kalt übernahmen eine Fabrikationshalle in Buttisholz LU wo eine Rahmenfabrikation aufgezogen wurde. Diese Fabrik wurde später an Villiger Cigars verkauft, welche die Fachhändler belieferte.
Cyclo Porrentruy hatte als Markenschild ein schwarzes Wildschwein auf weissen Grund abgeleitet vom Sanglier des Stadtwappen .
Cyclo fertigte Velorahmen u Veloanhänger.Velos und Anhänger wurden durch Direktlieferung in die ganze Schweiz verkauft. In Wochenzeitungen wie Ringiers Allg Volkszeitung, landwirtsch Blättern usw erschien ständig eine kleine Anzeige eines Velos mit Anhänger beladen mit Milchkannen (sog Käsereigespann). Cyclo konnte wegen Empfehlung des SFMG- nur Feierabendhändler beliefern. Konnte sich jedoch immer mit Komponenten auf dem Markt eindecken.
Das Verkaufen lockte immer Velokomponente-Hersteller und Grossisten in den Graumarkt.
Vor dem 2. Weltkrieg waren die CH-Velos mit SA Sturmes Archer 3-Gangnaben od F&S Fichtel und Sachs Torpedo Rücktrittnaben ausgerüstet. 1940 erwarb SC Scintilla Solothurn für 15 Jahre die Lizenz zur Herstellung der SA 3-Gangnabe. Nicht durchsetzen könnten sich die Konstruktionen von VIBO VIs et Boulon SA Yverdon und SIS Societe Industriel der Sonseboz. Vorteil der SC-Nabe waren die vorhandenen Sturmey Archer Verschleissteile bei den Fahrradhändlern. Die Scintilla-3-Gangnabe wurde unter der Marke „X“ vertrieben.
Während den Kriegsjahren wurden Torpedo-Naben praktisch nicht mehr verbaut. Die erhaltenen Rücktrittnaben wurden bei Böhni in Feldbach mit einer Trommelbremse ergänzt für die Ordonanzvelos.
Während den Kriegsjahren wurden Torpedo-Naben praktisch nicht mehr verbaut. Die erhaltenen Rücktrittnaben wurden bei Böhni in Feldbach mit einer Trommelbremse ergänzt für die Ordonanzvelos.
Motosacoche
Ende der 1920er Jahre waren Motosacoche-Rennmotorräder dominant in den Grand-Prix der grossen Hubraumklassen und die MAG- Motoren(Motosacoche Acacias Geneve) der meist verbaute Motor in Europa der Motorrad- Konfektionäre. Bei Beginn der 1930er Krisenjahren musste Motosacoche finanziel saniert werden wegen Produktionsrückgang auf einen Bruchteil. Nebst Aufnahme von Leichtmotorrädern mit engl. Villiers-Motoren wurden Velos der höheren Preisklasse hergestellt.Nach dem Krieg sah ich kein Originalvelo welches nicht die gelbbraune Motosacoche-Farbe aufwies. Im Motorradfahrer-Jargon hundsdreckfarbig genannt. MAG stellte viele Velokomponente selbst her auf Grund ihres Maschinenparks.Bei Beginn des Kriegs wurde die Velofabrikation schon wieder zu Gunsten des Motorenbaus eingestellt. Die Gemeinden schafften Motor-Feuerwehrspritzen an und die Armee brauchte Motoren für Notstromaggregate und vieles Andere. Nach dem Krieg lieferte MAG quasi für alle CH- Fabrikanten von Motormähern und Einachstraktoren die Verbrennungsmotoren. Ausser von Bucher Niederweningen = Universal Oberrieden. Die Produktion von Motoren wurde in den 1980er Jahren eingestellt und das Markenrecht nach Japan verkauft.
Van Leisen Genf war wohl der erste Velohersteller in CH noch vor Gebr Scheffer in Courfaivre. 1875 baute er in seiner Schlosserei ein Dampfdreirad mit 2 Plätzen, welches später nach Paris verkauft wurde und in Paris im Verkehr stand. Ab 1881 bestellte er in England Hochräder und baute diese verbessert in seiner Werkstatt nach. Dasselbe geschah mit Niederräder. Beim Aufkommen der Velos als Gebrauchsgegenstand konfektionierte er Velos unter der Marke L’Ideale Van Leisen Geneve. Markenschild ist im Internet unter Van Leisen auffindbar. Van Leisen war in CH während Jahrzehnten ein bedeutender Generalimporteur von Engl. Motorräder. Die Firma wurde 1992 aufgelöst.
Marke Hyspa Bern von Freivogel u Marti .
In den 1930er Krisenjahren fanden die Bundesbehörden es notwendig Massnahmen gegen die Alkoholsucht und das Herumlungern der vielen Unterbeschàftigten zu unternehmen. Neben Arbeitsprogrammen u Vorschriften führte man in Bern die längere Schweiz. Ausstellung Hyspa Hygiene und Sportausstellung durch. Praktisch alle Turn- u Sportverbände demonstrierten sich Tage lang auf der Allmend. Diese Ausstellung war die Namensgebung für die Marke des Berner Grossisten u Velokonfektionärs.
F+M redigierte und führte nach dem Krieg lange Zeit den 2sprachigen Collectif Katalog für die SFMG- Händler (Schw. Fahrrad und Motorrad-Gewerbe). Angeschlossenwaren am Collektiv fast alle Branchengrossisten (anfangs ca. 50 an der Zahl) Ausser die größten Produzenten mit eigenem Rahmenbau und die paar schwarzen Grossisten welche die Feierabendhändler und Warenhäuser belieferte nicht. Bis ca 1965 war Feierabendhändler (benannt nach den Öffnungszeiten) ein Nebenerwerb zur finanzellen Besserstellung. Im Collectif waren alle Velobestandteile mit Photo Bestell Nr Verkaufspreis und versteckt in der Bestell Nr der Ankaufspreis aufgeführt.
Um 2 Branchenkonkurenten in der gleichen Ortschaft beliefern zu können hatte Paul Fries Rico Fahrradwerke Wallisellen noch die Fa Zucker Phillip an der Bäckerstrasse Zürich zum Vertrieb der Helvetia Fahrräder. Nicht zu verwechseln mit Helvetic Velos von der Sport AG Biel später Velectra AG. Diese stellte die Phoebus Velobeleuchtung , Sport-Felgenbremsen ,Mutaped Tretlagergetriebe und Biennophone Radios (und kurzer Versuch mit TV) her . Die Rahmen wurden von Zesar Nidau bezogen im Austausch gegen Beleuchtung und Felgenbremsen für für die Zesar-Velos . Zesar stellt heute im Berner Jura Stahl-Schulpulte her . Mutaped -Getriebe war zu schwer um auf dem Markt zu bestehen .
Das Emailierwerk Horlacher Solothurn fertigte mit eingekauften , aber selbst gespritzten Rahmen die Vampire Velos ( erster Düsenjet der CH Luftwaffe). Nach dem Krieg wurden viele Velos durch emailieren aufgefrischt und mit neuer Pneumatik und Kette bestückt. Ein neues Velo kostete ein Arbeiter-Monatslohn von ca 350 Fr. War ein häufiges Tàtigkeitsfeld der 2-Radmechaniker und von Horlacher. Dieser kaufte spàter die Aarios Fabrik in Aarau. Späterer Besitzer baute in Gretzenbach SO ein neues Gebäude. Nachdem die Hoflieferanten des Bundes Condor u Cosmos eingegangen wären kam Ramel noch kurz zur Lieferung an die Post als letzter Stahlrahmenbauer bevor die Piaggio 45km/h Mopeds eingeführt wurden.
Das Hermes Werk Bernasconi Chiasso baute die Rahmen selbst für ihre Velos HEWE. Bekannt für ihre ganz geschlossenen Ketten Kästen aus Stahlblech in Rahmenfarbe gespritzt anstatt Aluminium roh. In den 1950er Jahren hatte HEWE immer einen Stand an der MUBA zur Händlerpflege diesseits des Gotthards. Da in der Tessiner Ortschaft nicht 3 Händler die Marke HEWE führen wollten kreierte man die Nebenmarken Giro del Ticino und Monte Bre. Sieber Räumen baute man im TI auch für Technische Bedarfs AG Tebac. Farroppa war im TI ein Konfektionär.
Beeler Fahrradrahmenfabrik Kriens Hubertus: Velos Luzern: Springender weisser Hirsch als Markenschilds.
Den Brand Tigra z.B. verkaufte der waadländer Gründer an die Masch.Fabr. Gränichen, welche diese nebst Standart führte. Weiter ging der Brand an Gretener Cham/ Sursee. Von dort an Villiger Buttisholz (früher Kalt Resalb) und schlussendlich an USA Trek Niederlassung CH . Tigra ist wohl inaktiv im Eidg. Markenregister käuflich abgelegt wie viele Marken wie z.B. Swissair.
Der Velogrossist Bregger u Co in der Wengistadt Solothurn (Niklaus Wengi Stadtamann in Solothurn vermittelte in den Reformationswirren in der Stadt) konfektionierte die Wengi- Velos mit zugekauften Rahmen.
Nur ca 10% aller CH Velomarken stellten die Rahmen selbst her. Eigenheit CH Velos ist der mit +GF+ Muffen (Georg Fischer Schaffhausen) hartgelötete Rahmen. Im Ausland wurden Rahmenrohre ohne Muffen verschweißt, was umfangreiche Fabrikationsvorrichtungen bedingte, kostenbedingt grosse Serienstückzahlen. Gemuffte Rahmen wurden vor dem Hartlöten einfach zusammengesteckt.
Die Marke Eiger wurde zuletzt von der Via Handels Bern konfektioniert bis zur Firmenliquidation.
Tigra Velos wurden in VD von einem früheren Kadermann der Jan SA (Cilo) konfektioniert. Aus Erfahrung bei Cilo gründete er beim Start eine sehr erfolgreiche Profirennmannschaft, was für den Verkaufserfolg beitrug.