Veloklassiker haben meist einen Ledersattel, ganz selten einen aus Kunstleder. Die Ausführungen beziehen sich daher auf Ledersättel.
Vom Typ her können vier Kategorien unterschieden werden:
- Die wirklich alten, klassischen brauen Ledersättel mit dem Metallgestell (Zwei- oder Dreifedergestell) unten dran. Der wohl typischste Vertreter ist der Militärvelosattel von der Firma Lepper aus Holland.
- Die edleren brauen Ledersättel mit Federsitzsattelgestell, bei welchen eine zusätzliche Federung unterhalb des Leders liegt. Ein typischer Vertreter ist der Sattel der Marke Renard.
- Die farbigen Ledersättel; analog dem obigen Sattel, aber mit grauem Rand und farbiger Sitzfläche. Ein typischer Vertreter ist ebenfalls die Marke Renard.
- Die schwarzen Kunstleder-Sättel aus der späten Phase der Veloklassiker
Höhe und Position richtig einstellen
Die Höhe des Sattels wird mittels der Sattelstütze eingestellt. Lösen Sie als Erstes die Sechskantmutter der Sattelrohrschraube. Je nach Alter des Velos kann es nun sein, dass sich die Sattelstütze nicht bewegen lässt. Benutzen Sie in diesem Fall einen Kriechspray wie beispielsweise «WD 40» oder «Brunox»: Diesen in den Spalt zwischen Sattelstütze und Rohrhülse sprayen und einwirken lassen. Nach dem Einwirken durch Drehbewegungen die Sattelstütze lösen und auf der gewünschten Höhe einstellen. Zuletzt müssen Sie die Sattelrohrschraube wieder fest anziehen.
Die Position des Sattels und dessen Neigewinkel können Sie einstellen, indem Sie die Sattelklaue lösen und dann den Sattel in die gewünschte Position bringen, resp. die gewünschte Neigung einstellen. Anschliessend auch hier die Schraube wieder fest anziehen.
Leder nachspannen
Gewisse Ledersättel bieten die Möglichkeit, das alte, durchhängende Leder nachzuspannen. Dies kann beispielsweise beim Militärvelosattel gemacht werden. Lösen Sie dazu den Sattel von der Sattelstütze. Dann unter dem Sattel die Schaftschraube soweit anziehen, bis das Leder die gewünschte Spannung hat.
Sattelleder pflegen
Das Leder Ihres Sattels wird mir der Zeit spröde und kann, besonders unter Witterungseinflüssen, gar brüchig werden. Mit einer regelmässigen Pflege des Leders können Sie dies verhindern. Daher gehört zum Service auch die Pflege des Sattels.
Ist der Sattel verschmutzt, müssen Sie ihn zuerst vorsichtig mit einem feuchten Lappen oder Schwamm abwaschen. Nehmen Sie für das Wasser ein ganz wenig milde Seife. Lassen Sie anschliessend den Sattel komplett trocknen! Nach dem Trocknen können Sie das Sattelfett (nehmen Sie dazu ein spezielles Lederpflegefett¹ – am besten ein solches für Reitsättel) mit einem weichen Baumwolllappen einmassieren. Dazu eignen sich alte Tennissocken die nicht fusseln hervorragend! Das Fett nun einwirken lassen und nachpolieren. Erkennen Sie Ihren alten Sattel wieder?
Metallteile pflegen
Mit der Zeit kann es vorkommen, dass Ihr Sattel bei der Fahrt über Unebenheiten quietscht. Da Sie aktiv Velo fahren kann es nicht an Ihrem Gewicht liegen; es muss also der Sattel sein. Dieses Quietschen kann manchmal wirklich nervig sein, aber zum Glück gibt es Abhilfe. Ölen Sie die Metallteile des Sattels dort, wo Metall eng aneinander liegt (Federn und Gewinde).
¹ Geeignete Produkte zur Lederpflege finden Sie unter: http://www.swizol.ch