Hersteller: | Alpa-Werke AG |
Ort: | Sirnach (TG) |
Produktion: | ca. 1920 – ? |
Der Markenname Alpa und die Selbstbezeichnung Alpawerke geht zurück auf das Unternehmen A. Schneider & Cie. In den 1910er-Jahren stellt dieses Gummiartikel für Fahr- und Flugzeuge sowie pharmazeutische und zahnmedizinische Produkte in Amriswil her. 1923 erfolgt der Umzug nach Dietikon, wo unter anderem Fahrräder, Lichtanlagen und Radioapparate gefertigt und unter dem Markennamen Alpa vertrieben werden. Kurz nach einem abermaligen Umzug nach Sirnach geht das Unternehmen 1930 in Konkurs.
1931 übernimmt die neu gegründete Alpa-Werke AG die Fertigung von Fahrrädern in Sirnach. Dahinter stehen die Grossisten Hieronymi, Stremmel & Co aus Zürich und Waldmeier & Co. aus Biel. Zollerhöhungen und Kontingentierungen lassen es zu dieser Zeit ratsam erscheinen, statt auf den vielfach praktizierten Import von Fahrrädern auf eine eigene Fabrikation zu setzten.
Die von den Alpa-Werken produzierten Fahrräder werden fortan unter verschiedenen Markennamen vertrieben. So werden die Fahrräder der Eigenmarken Rola, Avanti und Walco der Waldmeier & Co., Baldur, Rio, Heros und Sun der Hieronymi, Stremmel & Co. (später Hieronymi & Göckler) sowie Juno und Bernina (sowie ggf. weitere Marken) der Titan A.-G. in den Alpa-Werken gefertigt. Auch die Marke Alpa wird weiterhin gefertigt und zusammen mit Rappa von beiden Grossisten vertrieben. Auch werden Rahmen an Fachhändler geliefert, die daraus Fahrräder eigener Marken montierten.
Ab 1961 werden in Sirnach auch Mofas für Stähli + Co., Thun (heute Stähli AG) produziert, die unter dem Markennamen Staco in den Vertrieb gelangen. Ab 1973 wird auch die Rahmenfabrikation für die Komenda AG aus St. Gallen übernommen, die ihre Räder unter der neu eingeführten Marke Cresta (zuvor Mako) vermarktet.
2001 werden die Alpa-Werke durch die Komenda AG übernommen. Seither werden in den historischen Fabrikationshallen deren Fahrräder der Marken Cresta, Ibex und Bergstrom lackiert und montiert (wie in der Branche üblich, werden die Rahmen heute nicht mehr selber gefertigt, sondern aus Fernost bezogen). Die Alpa-Werke in Sirnach sind damit die wohl älteste noch in Betrieb stehende Fabrikationsstätte für Fahrräder in der Schweiz. Der Markenname Alpa ist derweil schon lange verschwunden.
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Quellen:
Schweizerisches Velohändler- und Mechaniker-Fachblatt Nr. 9, 1930 / S. 3
Schweizerisches Velohändler- und Mechaniker-Fachblatt Nr. 18, 1956 / S. 356
Webseite der Komenda AG
Webseite der Stähli AG
Webseite mofakult.ch